Das führende Werk für Bearbeitungszentren nimmt die Brennstoffzelle als Herausforderung an. Und verführt den Stararchitekten mit großformatigen Keramikplatten für Wolkenkratzer.
Seine Geschichte ist eine Geschichte in der Geschichte. Als Toskaner aus Piombino kam er als Kind in das Trentino: sein Vater musste in der Gebirgsluft eine Krankheit auskurieren. Nach dem Krieg wurde er Buchhalter und fand Arbeit in Bassano, nachdem er auch als Bergarbeiter in Belgien gewesen war. Toncelli fand seinen Weg in den Jahren des Aufschwungs. Er machte sich selbstständig und verlegte Holzparkett, danach Marmorböden. Aber die Maschinen zum Zuschneiden fehlten. „Ich werde sie herstellen“, sagt er sich. 50 Jahre nach dieser Intuition gelangen wir zum Titandioxid. „Das war ein zufälliger Vorschlag“, erinnert sich Luca Toncelli, Präsident von Breton und zusammen mit seinem Bruder Dario die zweite Generation in der Firma. „Ein Kunde in Russland hat von diesem Professor erzählt, der diese Studien unternimmt und den niemand mehr finanziert. So arbeiten wir seit zehn Jahren mit der Universität von Padua zusammen. Gerade entsteht die Pilotanlage, nachdem wir das Verfahren zur Herstellung des Elektrolyten patentiert haben.“ Dies ist der chemische Stoff, der in der Brennstoffzelle den Wasserstoff in elektrische Energie umwandelt. Der Elektrolyt von Breton verbessert den Wirkungsgrad wesentlich und überhitzt nicht. Er könnte den Weg für den allgemeinen Gebrauch von Wasserstoff als Energiequelle ebnen.
"„In zwei Jahren“, meint Toncelli weiter, „sind wir fertig. Fertig in dem Sinne, dass wir entscheiden müssen, ob wir die Maschinen, die den Elektrolyten herstellen, verkaufen, den Elektrolyten selbst herstellen oder ob wird Brennstoffzellen und Batterien fertigen.“ Ein ganz anderer Weg als der bisher gegangene, der Breton zu einem Marktführer gemacht hat, der im Laufe der Jahre aus dem Maschinenbau hervorgegangen ist. Heute machen die ursprünglichen Maschinen zum Schneiden und Bearbeiten von Marmor und Granit 35 % des Umsatzes aus. Mit der Zeit wurde das Programm mit Hochgeschwindigkeits-Bearbeitungszentren für Materialien vom Stahl über Leichtmetalllregierungen bis hin zu Verbundwerkstoffen ergänzt. Diese Bearbeitungszentren haben sogar Red Bull der Formel 1 erobert, die vier Stück davon erworben hat, um damit Formen zur Fertigung von Karosserieteilen herzustellen. Überzeugt hat man auch führende Unternehmen der Automobilbranche wie Toyota und Volkswagen, oder den amerikanischen Hubschrauberbauer Sikorski, der damit die Spitzen von Rotorblättern fertigt, und – nicht zuletzt - das Werk Boeing, das damit Flugzeugtüren aus Kohlenstofffasern herstellt.
Herzstück des Maschinenbaus von Breton bleibt allerdings die Herstellung von Verbundstein mit der patentierten Technologie, die den Namen Breton in der Welt bekannt gemacht hat. Vom Waschbecken für die Küche bis hin zu Fußbodenbelägen und zu Wandverkleidungen für innen und außen hat sich der Verbundstein seinen Platz erobert. Ausgangspunkt sind Bruchstücke aus Quarzsteinbrüchen, die mit Harz oder Beton zusammengebunden werden. Eine 30jährige Entwicklungsgeschichte, beginnend in den Siebzigern mit der Idee, ein Produkt herzustellen, das die Schönheit des natürlichen Steins wiederherstellt.

Rund 20 Werken sind weltweit gegründet worden, 60 Anlagen sind in Betrieb, die über 6.000 Arbeiter beschäftigen. Weitere 50.000 arbeiten in den Zuliefererwerken. Die Innovation rund um den Stein und die Verkleidung ist aber noch in vollem Gang. Der Krise zum Trotz hat Breton vor Kurzem auf einem 10.000 Quadratmeter-Gelände in Vedelago (Treviso) ein neues Werk namens Lapitec aufgebaut, das direkt die neueste Breton- Technik zur Herstellung großer Keramiksteinplatten mit Maß 3,4x1,5 m einsetzt. Die Idee ist, eine hervorragende Lösung für die Verkleidungen von Hochhäusern und großen öffentlichen Bauwerken, aber auch für Möbel auszunutzen, indem man sich direkt an bekannte Architekten wendet.
Der Stararchitekt Philip Starck wurde bereits von dieser Lösung überzeugt. Eine Chance für die Entwicklung auch für die ersten 25 Mitarbeiter, die in besonders schweren Krisenzeiten Arbeit gefunden haben. Es könnten sogar bis zu 150 werden.
(Übersetzung aus dem Corriere del Veneto, Ausgabe vom Sonntag, den 17. Februar 2013)
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